Stellungnahme zur Ansiedlung von Supermarkt und Café in der Rother Straße

Die GRÜNEN Fraktion befürwortet ein Café für Allersberg, sieht aber den Standort kritisch und vermisst einen fairen Umgang mit dem langjährigen Pächter der Flächen.

16.03.21 –

Die GRÜNEN Fraktion befürwortet ein Café für Allersberg, sieht aber den Standort kritisch und vermisst einen fairen Umgang mit dem langjährigen Pächter der Flächen.
 

Am 15.3.2021 wurde im Sonderausschluss des Allersberger Marktgemeinderats der Aufstellungsbeschluss zur Ansiedlung eines Supermarkts mit Schmidt-Bäcker in der Rother Straße gefasst. Die GRÜNEN-Fraktion nimmt dazu wie folgt Stellung:

Die Fraktion steht einer Ansiedlung von Gastronomie-Angeboten, die die Attraktivität Allersbergs steigern, grundsätzlich positiv gegenüber. Dabei halten sie ein Konzept wie es die Bäckerei Schmidt bereits in Roth und Hilpoltstein erfolgreich um­setzt, für sehr gut geeignet. Denn bisher fehlt in Allersberg ein solcher Treffpunkt, der auch am Wochenende und in den Abendstunden geöffnet ist und auch Familien mit Kindern anspricht. Viele Bürger:innen haben sich deshalb in der Vergangenheit bei den Schmidt-Bäckern in den Nachbargemeinden getroffen. „Ein Café mit Außen­spiel­platz würde von den Allersberger:innen sicher gut angenommen,“ ist Tanja Josche überzeugt.

Beeinträchtigung des Ortsbilds befürchtet

Kritisch sehen die GRÜNEN allerdings die Ansiedlung zusammen mit einem weiteren Supermarkt an einem derart repräsentativen Standort Allersbergs. Sie befürchten, dass das Ortsbild durch einen Markt hier stark beeinträchtigt wird. Man sollte lieber Einzel­handels­geschäfte im Zentrum stärken und weiterentwickeln, so wie es auch das städte­bauliche Entwicklungskonzept der Marktgemeinde Allersberg vorsieht. In dem Konzept, das der Marktgemeinderat 2010 verabschiedet hat, ist der Standort westlich der Baum­schule explizit als „städtebaulich nicht integrierter Stand­ort“ gewer­tet, der für die Ansiedlung von Betrieben zur Deckung der täglichen Grund­versorgung nicht geeignet ist. „Der Marktrat hat damals aus gutem Grund beschlossen, hier keinen Einzelhandel ansiedeln zu wollen. Daran sollten wir uns halten,“ so Georg Decker.

Innenentwicklung sollte Vorrang haben

„Wir dürfen den Ortskern nicht weiter ausbluten, indem wir immer mehr Märkte auf der grünen Wiese entstehen lassen. Gerade im Hinblick auf die älteren Mitbür­ger:innen sollte eine fußläufig erreichbare Lebensmittelversorgung in der Ortsmitte oberste Priorität haben,“ so Decker weiter. Das würde auch die Lebendigkeit des Ortes steigern.

Kein angemessener Umgang mit langjährigem Pächter

Enttäuscht zeigen sich die GRÜNEN auch darüber, wie vom Markt Allersberg mit dem jahrzehntelangen Pächter der gemeindeeigenen Flächen, auf denen Supermarkt und Bäckerei entstehen sollen, umgegangen wird. Die Baumschule Bittner hat erst über Mitarbeiter des staatlichen Bauamtes von den Planungen erfahren, als diese vor Ort Grundstücksvermessungen durchführten. „So geht man mit einem lang­jährigen Pächter nicht um,“ findet Tanja Josche. „Es ist üblich, dass man bei solchen Vorhaben Grund­stücks­­nachbarn und Pächter beteiligt und sie nicht vor vollendete Tatsachen stellt.“

Die Familie Bittner hat die Flächen bereits seit mehreren Jahr­zehn­ten von der Gemeinde gepachtet. Sie sind für sie nach eigenen Angaben „für das Weiterbestehen unseres Betriebes von existenzieller Wichtigkeit“. Deshalb hat die Familie Bittner in der Vergan­genheit selbst schon Interesse an einem Kauf bekundet. „Es sollten nun schnellstens Gespräche geführt werden, um eine einver­nehmliche Lösung zu finden,“ stimmt Georg Decker zu.

 

Kontakt:

Tanja Josche
Tel.: 09176 / 3550295
Georg Decker
Tel.: 09176 / 835
Mail: fraktion@remove-this.gruene-allersberg.de

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