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04.06.20 –
Nach Informationen der Allersberger Grünen hat die Nürnberger Pressehaus GmbH die Gemeinden im Landkreis Roth nach Gewerbeflächen angefragt, um verschiedene Optionen für eine Ansiedlung zu prüfen. Das Unternehmen, zu dem u. a. die Nürnberger Nachrichten gehören, will auf einer Fläche von rund vier Hektar bis 2023 ein Druck- und Logistikzentrum errichten. Das Pressehaus verfolgt dabei einen „Green-Building-Ansatz“: Geplant ist ein klimaneutrales Gebäude mit PV-Anlagen, Dachbegrünung und Blockheizkraftwerk. Die Anzahl der Mitarbeiter soll zunächst bei rund 200 liegen, weitere würden in einer späteren Ausbaustufe hinzukommen.
Die Allersberger Grünen sehen das geplante Industriegebiet West II als idealen Standort und sprechen sich für die Aufnahme von Gesprächen aus: „Das ist eine großartige Chance für Allersberg, einen guten Steuerzahler und attraktiven Arbeitgeber zu gewinnen,“ so Tanja Josche, Sprecherin des Ortsverbands. Denn das Medienunternehmen bietet Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Bereichen – von Verwaltung über Druckerei und IT bis hin zu Lager und Logistik – und wird geschätzt für sein gesellschaftliches und lokales Engagement.
Für den Standort Allersberg spricht die gute Verkehrsanbindung nach Nürnberg. Mit einer Ansiedlung der NN könnte sich diese sogar noch verbessern: Bei steigender Nachfrage würde die Taktfrequenz vermutlich erhöht. „Allersberg kann davon nur profitieren. Gute Arbeitsplätze, Gewerbesteuer, Kaufkraft, ökologisches Bewusstsein – vieles spricht für diesen Betrieb. Wir sollten uns für eine Ansiedlung stark machen,“ ergänzt Georg Decker, zweiter Sprecher des Ortsverbands.
Die Grünen befürworten eine Ansiedlung auch deshalb, weil sich damit für die Planfläche West I neue Möglichkeiten bieten: Dort ließe sich dann vermutlich Chefs Culinar ansiedeln, ein Interessent, der der Gemeinde jährliche Gewerbesteuereinnahmen von mehr als einer Millionen Euro in Aussicht gestellt hat. Eine Ansiedlung auf West I war bisher unwahrscheinlich, weil West II gemäß Landesentwicklungsprogramm (LEP) als „angebundener Standort“ zuerst bedient werden muss. Trotz hohem Flächenbedarf von 10 Hektar wäre Chefs Culinar aus Sicht der Grünen eine bessere Wahl als der Investor P3 Logistic Parks: Dieser würde auf 19 Hektar ein oder mehrere Logistikzentren errichten – mit einem vermutlich höheren Verkehrsaufkommen sowie Arbeitsplätzen überwiegend im Niedriglohnbereich.
„Beide Betriebe zusammen würden etwa 20 Millionen Euro durch die Grundstücksverkäufe einbringen. Hinzu kämen jährliche Gewerbesteuereinnahmen, die weit über dem liegen dürften, was zum Beispiel von Amazon zu erwarten ist.“ Über einen Zeitraum von 20 Jahren halten die Grünen 30 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen für realistisch. So könnte die Gemeinde nicht nur ihre Schulden tilgen und Sanierungen anstoßen, sondern mit der Gewerbesteuer auch laufende Defizite (z. B. aus dem Freibad-Betrieb) tragen. „Und noch immer blieben fast 20 Hektar übrig, die wir bei Bedarf nach und nach entwickeln können."
Das geplante Industriegebiet in Allersberg wird Auswirkungen auf die gesamte Region haben, weshalb die Entwicklung auch im Landtag beobachtet wird. Dr. Sabine Weigand, örtlich zuständige Abgeordnete der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sieht in einer möglichen Ansiedlung der NN große Chancen: "Hinsichtlich der im Nürnberger Verlagshaus gepflegten Arbeitsbedingungen, der Art und Weise des Bauens und der Verlässlichkeit des in der Region tief verwurzelten Unternehmens wäre das eine großartige Chance für die Marktgemeinde Allersberg.“
Ähnlich äußert sich auch Barbara Fuchs, wirtschaftspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Eine Ansiedlung der Nürnberger Pressehaus GmbH wäre ein wunderbarer Start für das Industriegebiet West II. Unternehmen mit solchen zukunftsgerichteten Standortkonzepten entsprechen genau unseren Vorstellungen für eine nachhaltige Gewerbenutzung.“
Weitere Informationen:
18.05.2020 - Bürgerentscheid: Auf das 'Ja' zu 33 Hektar sollte ein 'Nein' zu P3 folgen - Die Allersberger Grünen sprechen sich für ein Sondergebiet Produktion aus. Kriterien wie Gewerbesteuerzahlungen und Arbeitsplätze sollten bei der Auswahl der Unternehmen im Vordergrund stehen.
25.04.2020 - Informationen zu den Industriegebietsplanungen und den Zielen der beiden Bürgerinitiativen (im Vorfeld des Bürgerentscheids am 17.5.2020)
Kontakt:
Tanja Josche, Sprecherin OV Allersberg | Georg Decker, Sprecher OV Allersberg |
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