Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

HIP-Kurier, 26.10.2007

Vier bis sechs Mitglieder will der Kreisverband der Grünen im nächsten Kreistag unterbringen - im Bild die neun Spitzenkandidaten, die sich auf 23 Listenplätze verteilen.   Foto: Leykamm

Schlagkräftige Gruppe

Grüne nominieren Kreistagskandidaten
Von Jürgen Leykamm
Hilpoltstein/Roth  (HK)  Mit  einem Dutzend an Wahlgängen hat der  Kreisverband  von  „Bündnis 90/Die Grünen“ am Mittwochabend in Roth seine 46 Listenkandidaten für die Kreistagswahl im kommenden März nominiert. Der vom Vorstand   vorgeschlagene Entwurf der Liste wurde schließlich einstimmig angenommen.
Eine  solche  Eintracht  „ist  ja schon  beängstigend  –  wie  ein CSU-Ergebnis“,  sagte  Spitzenkandidat   und   Vorstandsmitglied  Wolfgang  Scharpff.  Eher war es aber wohl die gute Vorarbeit  des  Vorstandes,  die  zu solchem   Abstimmungsverhalten führte, fügte er hinzu. Und jene  war  in  der  Tat  gewissen- haft.  Was  auch  in  dem  Umstand    sichtbar    wurde,    dass
man aus wahltaktischen Gründen  „grüne  Kriterien“  bei  der Zusammenstellung   der   Liste missachtete  und  nicht  wie  gewohnt  die  geraden  Plätze  mit Herren und die ungeraden mit Damen belegte,   was letztere per Abstimmung aber einstimmig duldeten.
Es folgten zahlreiche weitere Wahlblöcke,  die  allesamt  mit maximal drei   Gegenstimmen endeten. Um keinen der 60 Listenplätze  zu  verschenken, belegen außerdem die ersten fünf Kandidaten jeweils drei Plätze, die folgenden vier jeweils zwei. An der Spitze steht  Wolfgang Scharpff  aus Schwanstetten, der  im  Kreistag  seine  Stimme gegen  die  dortigen  „Zwiespältigkeiten“ erheben will. Vorstandskollegin Renate Grädler aus Roth hat  bereits Kreistagserfahrung und    will, dass dort „wieder grüne Politik stattfindet“.  Dies geschieht zwar  derzeit  auch,  doch  hat vor einigen Jahren nach internem  Streit die  aktuelle  Kreistagsfraktion   der Grünen den Kreisverband  komplett  verlassen.  Und  diesen  seither  wohl auch nicht mehr mit „Insider“-Informationen versorgt, was Grädler bemängelte. Gründungsmitglied Bernhard  Reitberger  hingegen  forderte auf, Themen selbst aktiv zu  besetzen  statt  nur  auf  Vorgegebenes  zu  reagieren.  „Vordenker statt Nachdenker“ sollten  die  Grünen  sein.  In  den Kreistag folgen soll den beiden Spitzenkandidaten   auch   Michael Strobel (Rednitzhembach),  der  die  Kandidaten  als „schlagkräftige    Gruppe“    bezeichnete.  Zumindest  die  ersten vier (bis sechs) will man im Kreistag unterbringen.
Ursula  Burkhardt  aus  Spalt macht  das  Quartett  komplett und ist der Meinung, dass sich die  Grünen  im  Bereich  Kultur „viel  zu  lang  und  viel  zu  vornehm  zurückgehalten  haben“. Der Fünfte im Bunde der Inhaber von  drei  Listenplätzen
heißt   Norbert   Schlitz   (Rednitzhembach). Mit Werner Geßler (Platz 35), Gabriele (38) und Franziska  Grädler  (48)  ist  aus dem  südlichen  Landkreis  Hilpoltstein dreimal vertreten. Sieglinde  Weiß  aus  Stauf  (42) und Konrad Siglhuber (49) aus
Heideck  scheren  (unter  anderen)  ebenso  geografisch  etwas aus der Liste aus, die vornehmlich   von   Roth,   Rednitzhembach,  Schwanstetten,  Wendelstein  und  Spalt  bestimmt  ist. Auf  Platz 60 schließlich  findet sich der parteilose Gerd-Rei-
ner Lange aus Greding wieder.
„Eine tolle Versammlung“ lobte  deshalb  Scharpff  die  knapp zwei Dutzend    Anwesenden. Organisatorische  und  psychologische Unterstützung erhielten diese   dabei   vom   Bezirksverbandssprecher   Berthold   Lausen.
Es   bleibt   jedoch   ein   Wermutstropfen: Zwei Frauen hätten  an  der  Versammlung  für zehnjährige  Mitgliedschaft  geehrt   werden   sollen,   glänzten aber  durch  Abwesenheit.  Alles in  allem  aber  sei  die  „Stimmung recht gut“, was grüne Politik   betrifft,   befand   Grädler. Denn  die  derzeit  diskutierten Themen wie Klimawandel und Bildung  seien  solche,  welche die Grünen schon seit jeher be- setzt hätten – im Gegensatz zur CSU,   der   Grädler   „populistisches  Dampfgeplaudere“  vorwarf.
 46 GRÜNE KREISTAGSKANDIDATEN
Die  neun  Spitzenkandidaten auf den Plätzen 1-23 lauten:  Wolfgang Scharpff (Plätze 1-3), Renate Grädler (4-6), Michael Strobel (7-9), Dr. Ursula  Burkhardt  (10-12),  Norbert   Schlitz   (13-15),   Tanja Bierbaum (16-17), Tunay Aydin   (18-19),   Birgit   Amthor (20-21)   und   Florian   Stark- Fischbacher (22-23).
Auf  den  Plätzen  24-60  befinden  sich:  Ruth  Heck,  Richard  Radle, Christine  Bachner, Günter Olbrich, Melanie Plaschke,  Guntram  Rudolph, Astrid  Scharpff,  Hubert  Rottner Defet, Jutta Radle, Johannes Burkhardt, Helma Hirsch, Werner  Geßler,  Maria  Nutz, Bernd Tilgner, Gabriele Grädler, Bernhard Reitberger, Anja Enser,   Manfred   Obermeyer, Sieglinde Weiß, Sascha Scharpff,  Petra Strobelt-Lockenvitz, Walter Kroczek, Renate  Wanke,  Achim  Amthor, Franziska Grädler, Konrad Siglhuber,  Katja Schmidt, Gerd  Weikelmann,  Christine Kohler,  Josef  Täuber,  Sabine Sußbauer, Ulrich Grädler, Boris Czerwenka, Tobias Scharpff, Werner Weber, Peter Schweizer,  Gerd-Reiner  Lange. Zu den beiden Ersatzkandidatinnen wurden Claudia Bernhöft  und  Hiltrud  Fiedler gewählt.

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