Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

Pressemitteilung

Grüne warnen vor massivem Hauptschulsterben
In Mittelfranken wurden bereits 38 Schulen geschlossen
Die Landtagsgrünen haben das massive Hauptschulsterben in den ländlichen Regionen Bayerns kritisiert. Wie die Staatsregierung auf Anfrage der Grünen einräumen musste, wurde seit 2004 bayernweit in 359 Orten die einzige Hauptschule am Ort geschlossen. Von den bisher 38 Schulschließungen im Regierungsbezirk Mittelfranken sind über 1000 Schüler betroffen, so die mittelfränkische Abgeordnete Christine Stahl. Allein im Landkreis Roth müssen ca. 120 Kinder nun in Nachbarorte pendeln, um die Schule zu besuchen: von Schwanstetten nach Rednitzhembach, von Eckersmühlen nach Roth, von Röttenbach nach Georgensgmünd und von Meckenhausen nach Hilpoltstein. Dazu kommen die rund 130 Hauptschüler in Roth, die nach der Schließung der Teilhauptschulen in der Gartenstraße und auf der Kupferplatte in die Anton-Seitz-Volksschule gehen müssen.
Die Grünen fürchten, dass auch die noch bestehenden 226 einzügigen Hauptschulen im Freistaat vor dem Aus stehen. „Die Staatsregierung legt die Axt an die kleinen Schulstandorte und plant, die Kinder aus den ländlichen Regionen in großen Hauptschulzentren zusammenzulegen“, warnt Christine Stahl. Betroffen seien keineswegs nur kleine Dörfer, sondern auch Orte mit bis zu 10 000 Einwohnern. „Wir halten diese Entwicklung sowohl für die Kinder also auch für die Lebensqualität in den betroffenen Orten für verheerend“, sagte Christine Stahl. Die CSU habe es über Jahre hinweg versäumt, Antworten auf den demografischen Wandel zu finden.
Die Grünen fordern eine so genannte „Öffnungsklausel“, mit der die betroffenen Orte selbst entscheiden können, wie sie ihre Bildungsinstitutionen an die sinkenden Schülerzahlen anpassen können. Dazu zählen je nach Bedarf beispielsweise eine längere gemeinsame Schulzeit oder jahrgangsübergreifender Unterricht: „Wir wollen die Schule im Dorf lassen“, so Christine Stahl. „Deshalb brauchen wir maßgeschneiderte Lösungen und keinen Kahlschlag auf Kosten unserer Kinder.“
06. Juli 2008

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