Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

Keine Sonderrechte

Auch Schwanstetten stimmt erweitertem Schulverbund zu

Schwabacher Tagblatt, 11.03.2016

 VON ANDREAS HAHN


  SCHWANSTETTEN — Nach kontroverser Diskussion hat auch der Marktgemeinderat Schwanstetten der Erweiterung des Mittelschulverbun­des Schwabach Stadt und Land einstimmig zugestimmt.

  Der Mittelschulverbund Allersberg-Wendelstein wird wegen rückläufiger Schülerzahlen die erforderlichen Angebote, insbesondere den Mittlere-Reife- Zug nicht mehr anbieten können und steht deshalb vor der Auflösung. Die Gemeinde Wendelstein möchte mit ihrer Mittelschule in den Verbund mit Schwabach eintreten. Der Marktgemeinderat musste über den Beitritt zu diesem neu entstehenden Mittel­schulverbund entscheiden.

Grüne für Wahlmöglichkeit

  Mario Engelhardt, Fraktionssprecher der Grünen beantragte eine Änderung des Kooperationsvertrags, wonach für die Mittelschüler aus Schwanstetten die Einzugsbereiche Wendelstein und Rednitzhembach gelten sollten. Dies würde ein Wahlrecht für die Schüler zwischen den Mittelschulen in Wendelstein und Rednitzhembach bedeuten. Hierzu erklärte Bürgermeister Robert Pfann (SPD), dass Schwanstetten keine Sonderrechte für sich in Anspruch nehmen kann. Die Entscheidung, welcher Schüler an welcher Schule die vereinbarten Bildungsangebote besucht, entscheidet der Verbundkoordinator nach sorgfältiger Abwägung aller relevanten Faktoren.

  Peter Weidner (Freie Wähler) wies darauf, dass das entsprechende Gesetz über die Schulsprengel für alle Verbünde gilt. Es könne nicht das geltende Gesetz ausgehebelt werden. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Scharpff (Grünen) wies darauf hin, dass lediglich der Kooperationsvertrag dahingehend ergänzt werden soll, dass Eltern für ihre die Mittelschule besuchenden Kinder auch Wendelstein wählen können, wenn dort Klassen vorhanden sind. Laut Vertrag seien ohnehin längere Schulwege beziehungsweise höhere Schülerbeförderungskosten zu vermeiden, soweit dies möglich ist. Schwanstetten hätte dann die Möglichkeit, diese Kosten zu reduzieren.

Zustimmung fraglich

  Hierzu bemerkte Pfann, dass die beantragte Vertragsänderung einen erneuten Beschluss aller Verbundmitglieder zur Folge hätte, wobei eine Zustimmung mehr als fraglich sei.

  Das Schulamt hat bereits an die Vorlage der Beschlüsse erinnert, damit die Regierung von Mittelfranken die Sprengeländerung in die Wege leiten kann. Es sollte also keine unnötige Zeit verloren werden. Die Gemeinde wird aber den Änderungsvorschlag als Anregung nach Schwabach weiterleiten.

Antrag zurückgezogen

  Wolfgang Scharpff betonte, dass die Grünen keinesfalls den Vertrag zu Fall bringen wollen und zog den Antrag zurück. Peter Weidner erklärte, dass es hier um Bildung und auch um Klassenbildung geht. Der für die Zuteilungen zuständige Verbundkoor­dinator Rainer Thiede wird sich genau Gedanken um eine günstige Verteilungslösung für die Schüler und die Gemeinde machen.

  Schließlich stimmte der Marktgemeinderat ohne Gegenstimme sowohl der Erweiterung des Schulverbundes als auch dem Kooperationsvertrag zu.

 

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Copyright (c)2016 Verlag Nuernberger Presse, Ausgabe 11.03.2016

 

 



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