Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

Wir schaffen das

SCHWANSTETTEN — „Jetzt sto­ßen wir erst einmal an“, sagt Wolf­gang Scharpff und erhebt zu Beginn der kleinen Jubiläumsfeier sein Glas Sekt. Vor zehn Jahren hat der grüne Marktgemeinderat in Schwanstetten die erste „Bürgersolaranlage“ ans Netz gebracht. Acht Familien haben sich damals zu dieser Investition auf den Dächern des Bauhofs zusammen­gefunden.
  „Das war die erste Bürgersolaran­lage im Landkreis Roth“, betont SPD­Bürgermeister Robert Pfann. Wolf­gang Scharpff sei ein wichtiger Impulsgeber im Marktgemeinderat: „Er hält uns auf Trab.“ 15000 Kilowattstunden Strom pro­duziert die 20 kW-Anlage. „Noch zwei Jahre, dann hat sie sich amorti­siert“, sagt Scharpff. Möglich macht dies die Einspeisevergütung, die das EEG festgelegt hat. Deshalb hat Scharpff mit Hans-Josef Fell den fast schon naheliegenden Ehrengast zum Jubiläum geladen.
  Fell präsentiert sich als ruhiger Mann. Er ist keiner, der laut wird, wenn er Kritik übt. Oder zu Weltunter­gangs- Pathos neigt, wenn er über glo­bale Bedrohungen wie den Klimawan­del spricht. So unaufgeregt er auftritt, inhaltlich bezieht er klar Position und steuert einen harten Konfrontations­kurs zu Bundesregierung und Strom­konzernen.
 
 „Unglaublicher Erfolg“
  „Das EEG ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte“, sagt Fell und nennt Zahlen als Beleg. „Im Jahr 2000 haben wir als Ziel festgeschrieben, 2010 zwölf Prozent des Strombedarfs mit erneuerbarer Energie zu decken. Da hieß es bei den Gegnern, dies sei völlig illusorisch. Erreicht haben wir sogar 22 Prozent.“ Doch das sei erst der Anfang. Fells Ziel sind 100 Prozent in 20 Jahren. Der völlige Verzicht auf Atomenergie und fossile Energieträger wie Erdöl, Kohle und Gas. Anders sei der Klima­wandel nicht aufzuhalten. „Wir schaf­fen das auch“, sagt Fell. „Dazu brau­chen wie alle erneuerbaren Energien: Wind, Sonne, Biomasse, Geothermie.“ Auch die Grünen seien dafür, die EEG-Vergütung zu senken. „20 Pro­zent sind vernünftig“, sagt Fell. „Aber nicht über 30, wie es die Bundesregie­rung plant.“ Das vernichte Arbeits­plätze in der krisengeschüttelten deut­schen Solarbranche.
  Besonders ärgert sich Fell über eine „Kampagne“ der vergangenen Monate: Erneuerbare Energie sei teuer und treibe den Strompreis nach oben. Deutschland müsse Atomstrom aus Frankreich kaufen. „In Wirklich­keit senkt Solarenergie den Preis an der Strombörse. Dass das beim End­verbraucher nicht ankommt, hat Methode“, kritisiert er die Konzerne. Und Versorgungsengpässe im Winter habe es nicht in Deutschland, sondern in Frankreich mit all seinen Atommei­lern gegeben. GÜNTHER WILHELM



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