Bündnis 90/Die Grünen

im Landkreis Roth

Frage der Gerechtigkeit

Schwabacher Tagblatt, 17.02.2014

Anton Hofreiter: Aufteilung der Kosten der Energiewende


  SCHWANSTETTEN — Mit Dr. Anton Hofreiter aus Oberbayern, einem der beiden Fraktionssprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, konnten der Kreisverband Roth und der Ortsverband Schwanstetten der Partei einen hochkarätigen Referenten zu ihrem ersten Grünkohlessen im Hotel und Restaurant „Der Schwan“ gewinnen.
 
Hofreiter sprach davon, dass er gerade einen „klassischen hektischen Berlin-Tag“ hinter sich habe. Dort hatte kurz zuvor Agrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) seinen Rücktritt erklärt. Hofreiter kritisierte in Schwanstetten nicht nur das Verhalten von Friedrich im Vorfeld, sondern sagte, dass auch die Rolle der Staatsanwaltschaft mysteriös sei.
  Es folgte später ein Abstecher zur Rentenpolitik. Es seien im Zusammenhang mit der Mütterrente seitens der Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, ohne auf die Finanzierbarkeit groß zu achten.
  Hauptthema des Referenten war jedoch die Energiewende. Er nannte ausführlich die Gründe, welche die Energiewende notwendig machten. Dazu gehörten unter anderem die Gefährlichkeit der Atomkraft, was durch die Katastrophe im japanischen Fukushima vor Augen geführt worden sei. Ein weiterer Grund seien die Risiken im Zusammenhang mit der Endlagerung von radioaktivem Abfall. Vor allem sei es jedoch wichtig, dass der Kohlendioxid-Ausstoss sinke.
  Die Energiewende könne jedoch nur gelingen, so die Überzeugung des Redners, wenn die Gesetze so gestaltet würden, dass die Lasten für alle gerecht verteilt werden. Die Fotovoltaik und vor allem die Windkraft an Land seien inzwischen die billigste Art, Strom zu produzieren, sagte der Fraktionsvorsitzende.

 
 Den Markt ändern

  Neueste Erhebungen hätten ergeben, dass der zeit 87 Prozent der EEG-Umlage in die Subventionierung der Industrie gesteckt werden, und nur die restlichen 13 Pro­zent flossen in den Ausbau erneuerbarer Energien. Dr. Anton Hofreiter sprach sich auch dafür aus, die Gestaltung des Strommarktes zu verändern. Je niedriger der Strompreis werde, desto höher steige die EEG-Umlage.

 
 Gaskraftwerke vonnöten

  Darüber hinaus plädierte der Bundestagsabgeordnete für einen vernünftigen Ausbau des Stromnetzes. Ebenso werde auch das eine oder andere Gaskraftwerk benötigt. Alternativen wären die Energiegewinnung aus Braunkohle oder Atomkraft. Dass diese nicht im Sinne von Anton Hofreiter und seiner Partei sind, ist allgemein bekannt. Wichtig für den Referenten war es, dass künftige Generationen ein Leben in Würde, Wohlstand und Anstand führen können.
  Nach seinen Ausführungen stellte sich Hofreiter den Fragen der Zuhörer. So erklärte er zum Beispiel auf die Frage, warum HGÜ-Leitungen nicht unterirdisch verlegt werden, dass diese dann wie ein begehbares Bauwerk seien. Dies wäre ein so massiver Eingriff, dass eine oberirdische Verlegung vernünftiger sei. In diesem Punkt waren der Vorsitzende des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen und Fraktionssprecher im Kreistag, Wolfgang Scharpff, sowie andere Anwesende mit Hofreiter nicht einer Meinung.
  Zum Thema Energiewende findet am Mittwoch, 19. Februar, 19 Uhr, in der Gaststätte „Bürger-Stub‘n“ ein Vortrag mit dem Vorsitzenden des grünen Ortsverbandes von Schwanstetten, Wolfgang Scharpff, unter dem Motto „EEG – Lüge?“ statt.
anh


Als Abschiedsgeschenk erhielt Dr. Anton Hofreiter (re.) eine Flasche Bio-Wein aus dem Dorfladen „Unser Markt in Schwanstetten“. Foto: Hahn

 

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Copyright (c)2014 Verlag Nuernberger Presse, Ausgabe 17.02.2014



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