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04.04.24 –
Auch wenn der vergangene Winter sehr nass war: Unseren Wäldern geht es schlecht. Vor allem Kiefern und Fichten leiden unter den immer heißeren und trockeneren Sommern. Ein Problem ist die jahrzehntelange Monokultur, denn gleichartige Wälder sind besonders instabil: „Im Landkreis Roth haben wir insgesamt rund 40.000 Hektar Wald, davon sind etwa 90 Prozent Fichten- und Kiefernwälder. Wenn wir künftigen Generationen einen Wald mit Zukunft hinterlassen wollen, müssen wir die Wälder aktiv umbauen,“ erklärt Johannes Pemsel von der Forstbetriebsgemeinschaft Roth u.U. e.V. (FBG). Diese hatte gemeinsam mit dem Kreisverband Roth von Bündnis 90 / Die Grünen zu einer Baumpflanzaktion bei Sperberslohe eingeladen.
„Mit der Aktion wollen wir auf die Bedeutung des Waldes als Ökosystem aufmerksam machen und selbst einen kleinen Beitrag zum Waldumbau leisten,“ beschrieb Kreissprecherin Tanja Josche den Anlass. „Als CO2-Speicher ist der Wald unser wichtigster Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise. Er ist Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Und der Waldboden übernimmt wichtige Funktionen für den Wasserkreislauf,“ betonte sie. Jedes Jahr zum „Tag des Waldes“ am 21. März greifen die Grünen daher auch selbst zum Spaten, um ein Zeichen zu setzen.
Dieses Jahr führte sie die Aktion in einen Privatwald zwischen Sperberslohe und Schwarzenbruck. Auf dem Grundstück von Manfred Wannemacher pflanzten sie zusammen mit einigen Bürgerinnen und Bürgern auf zwei Freiflächen mit zusammen 1200qm insgesamt 375 Vogelkirschen, Esskastanien und Hainbuchen. „Diese Baumarten halten nicht nur Hitze und Trockenheit aus, sie kommen auch mit Frost gut zurecht,“ erklärte Johannes Pemsel. Das sei wichtig, weil die Klimakrise vor allem die Wetterextreme verstärke: Minusgraden, Schnee und Stürmen müssen die Wälder neben höheren Temperaturen und anhaltenden Trockenperioden ebenfalls standhalten können. Das sei bei den ausgewählten Baumarten gegeben. Die Esskastanie, die die Römer schon vor 2.000 Jahren nach Deutschland brachten, sei zudem eine Bienenweide, habe essbare Früchte, und das Holz ist gut verwertbar.
Unter professioneller Anleitung brachten die Teilnehmenden die Setzlinge dann in die Erde. Anschließend bekommen die Bäumen noch Wuchsgitter als Schutz vor dem Verbiss durch Wildtiere wie Rehe. Pemsel betonte, wie wichtig dabei Sorgfalt ist, damit die Bäume anwurzeln können und gute Bedingungen für ein langes Leben haben.
„Sind denn Pflanzungen im zunehmend trockenen Frühjahr überhaupt noch sinnvoll?“ wollte einer der Teilnehmenden wissen. Pemsel bestätigte, dass sich die Pflanzsaison stark verändert habe und Frühjahrspflanzungen immer seltener sind. „Gepflanzt wird durchgehend von Oktober bis März, weil es keine ausgeprägten Frostperioden mehr gibt. Aber es kommt auf die Fläche an,“ so Pemsel. Beim aktuellen Standort könne man beispielsweise wegen des etwas besseren Bodens mit Wasserspeicherkraft und der Beschattung durch den Wald davon ausgehen, dass die Frühjahrspflanzung fruchtbar sei.
Das hofften auch die Teilnehmenden, die nach gut drei Stunden Arbeit sichtlich erschöpft, aber stolz auf die frisch bepflanzte Fläche blickten.
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